1.5. - Beltane / Walpurgis
Qualitäten:
Liebe, Lust, Leidenschaft,
Aggression, Wut, Mut, Kraft
Die Zeit der Blüten
Göttin:
Belena, Walburg
Die Göttin als Geliebte -
Shakti. Kali, Aphrodite, Artemis und ihre Geliebte Kallisto
Die jungfräuliche Göttin und ihr zum Manne herangewachsener Sohn vereinigen sich in Liebe
Gott:
Der Grüne Mann,
Bel, Baal, Dionysos
Aufgaben:
Sexualität, Kraft, Energie spüren und ausleben.
Der 1. Mai ist einer der alten heidnischen Festtage, die auch in unserer Zeit noch Feiertage sind, wobei nur wenige Menschen um die Bedeutung dieses Festes wissen. Im alten keltischen Kalender
heißt das Fest „Beltane“. Im keltischen Kulturraum war dies das Fest, an dem das endgültige Ende der kalten Jahreszeit und der Beginn der fruchtbaren Periode gefeiert wurde. Feuer wurden
entzündet und stellvertretend für Göttin und Gott vollzogen Priesterin und Priester die Heilige Hochzeit, um damit das Land zu segnen und Fruchtbarkeit für Felder, Tiere und Menschen zu
erbitten.
Die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ist hierzulande als Walpurgisnacht bekannt, der „Tanz in den Mai“ ist ein fester Termin im Veranstaltungskalender. Der Sage nach fliegen die Hexen in dieser Nacht zum Brocken um dort eine wilde Orgie mit dem Fürsten der Finsternis zu feiern. STOP! Das ist ein Widerspruch in sich, denn im Weltbild der Hexen gibt es keinen Teufel, dieser ist eine Erfindung des Christentums. Die Inquisition kostete -zig Tausende von Menschen – überwiegend Frauen – das Leben, weil Kirchenmänner die alte Religion mit Stumpf und Stiel ausrotten wollten und vor keiner Grausamkeit zurückschreckten. Deswegen dreht sich mir der Magen um, wenn ich sehe, wie heute im Harz „Walpurgis“ gefeiert wird, mit verkleideten Hexen und mit einer Strohpuppe, die dann symbolisch auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. Eine tolle Touristenattraktion!!!!!
Jedoch die „Hexen“ fliegen tatsächlich wieder, das heißt, die Anhängerinnen der Alten Religion der Großen Göttin feiern heute wieder in Freiheit ein ausgelassenes Freudenfest. Wir hier und tausende von Ritualkreisen auf der ganzen Welt.
Die „roten Zeit“, des Sommers, die jetzt beginnt, entspricht dem Element Feuer und damit allen „heißen“ Gefühlen: der Liebe in jeglicher Form, aber auch dem Zorn, der Wut und der Aggression. Feuer bedeutet die pure Lebensenergie und Kraft. Feuer hat mit Macht zu tun und mit Transformation. Mit der Transformation von Ohnmacht zu Macht, mit der Befreiung aus jeglicher Beschränkung unseres wilden Lebensmutes. Vor allem aber ist dieses erste rote Fest ein Abend der Lebensfreude und Lebenslust.
Die Gottheiten zu Beltane
Zu Beltane feiern wir die Göttin und den Gott als liebendes Paar. Die Maienkönigin und der Grüne Mann treffen sich zum ersten Mal und beginnen ihr Liebesspiel, vereinigen sich in unschuldiger Lust und Ekstase zum Segen für die ganze Erde. Aus ihrer Verbindung erwächst das Leben.
In unserer Heimat sind das in erster Linie die keltische Belena und die germanische Walburg. Andrea Dechant hat sie so wunderbar beschrieben, dass ich mir hier meine eigenen Worte spare:
Belena - Keltisch-gallische Göttin des Lichtes und des Feuers
http://www.artedea.net/belena/
Walburg - Germanisch-angelsächsische Maikönigin und Göttin der Sinnlichkeit, Seherin
http://www.artedea.net/walburg-fruchtbare-fruhlingskraft/
Der Grüne Mann
ist der Archetyp des Vegetationsgottes, der jedes Jahr sterben muss, um wieder geboren zu werden. Als Gefährte der Göttin strotzt er vor Lebenskraft und verströmt sich in bedingungsloser Liebe. Dabei ist er kein „Weichei“, er ist im ursprünglichen Sinne männlich, verkörpert die Zeugungskraft, die Leidenschaft und Zärtlichkeit. Er erfreut die Göttin mit Musik und Tanz und steht immer an ihrer Seite.
dazu habe ich einen sehr schönen Text hier gefunden
http://www.the-great-learning.com/pilgerwege-deutschland.htm
(auf der Website gibt es eine Fülle von Infos, die ich nicht alle prüfen konnte, aber diesen Text fand ich gut)
Das Jahreskreisfest im Vegetationsjahr
Im Mai grünt und blüht es an allen Ecken. Mir geht immer das Herz auf, wenn die Buchen ihr grünes Kleid überstreifen, wenn die Farbe der Natur von tristem Winter-Graubraun quasi über Nacht zu
grün und bunt wechselt.
Die Lebensgeister erwachen. Die ersten grünen Kräuter versorgen uns mit frischen Vitaminen. Bäume und Gräser versprühen ihre Samen in einem explosionsartigen Orgasmus – nur die Pollenallergiker können diese Wollust nur bedingt genießen.
Alle unsere Sinne werden jetzt aktiviert: Die Augen werden nicht müde, die Farbenpracht aufzusaugen und blinzeln in die Sonne. Der Geruchssinn schlägt Purzelbäume wenn alle Blumen duften und die Luft nach Frühling riecht. Wenn wir den scharfen Löwenzahn oder die süßen Holunderblüten kosten, sind das wahre Geschmacksexplosionen. Die Geräusche sind intensiv: das Summen der Bienen, das Vogelkonzert am frühen Morgen. Und die Haut als größtes Tastorgan wird vom Frühlingswind gestreichelt und von der Sonne verwöhnt. Das Leben beginnt!
Die Bauern haben jetzt alle Hände voll zu tun. Auch bei unseren Vorfahren war das eine sehr arbeitsintensive Zeit. Der Segen der Göttin für Wachstum und Gedeihen war lebensnotwendig. Wetter, Ungeziefer oder andere Ereignisse konnten all die ganze Arbeit zunichte machen. Daher der Brauch der Flur-Umgänge, der Segnung der Felder, der Heiligen Hochzeit, die Fruchtbarkeit für Felder, Tiere und Menschen bringen sollte.
Das Ritual
Zu Beltane gehört Feuer. Heute beginnt nach dem keltischen Kalender die „rote“ Zeit, der Sommer. Mit der ersten liebevollen Vereinigung mit ihrem Gefährten wird die Jungfrau zur voll erblühten,
erwachsenen Liebenden. Das Beltaneritual ist wie der erste perfekte Sex: aufregend, lustvoll, berauschend, weltverändernd.
Das Thema des Rituals ist Liebe, Sinnlichkeit, Ekstase. Aber auch die anderen roten Qualitäten haben hier ihren Platz: Wut, Rage, und letztendlich auch der Tod als Bruder des Lebens. Beltane steht im Jahreskreis gegenüber von Samhain, wo wir den Tod feiern. Der Orgasmus wird manchmal als „Kleiner Tod = petit mort“ bezeichnet. Im Augenblick höchster Lust überwinden wir die Trennung.
Das Feuer bedeutete den Tod für zigtausende Hexen. Durch diese Art der Hinrichtung sollte die Seele transformiert, geläutert werden und dadurch dann doch in den Himmel kommen. Auch an diese Feuer erinnern wir uns heute.
Es geht um Frauen-Macht. Um unsere Fähigkeit, mit all der göttlichen Lebenskraft, die in uns ist, zu entscheiden, zu tun, zu lieben, zu töten.
Wir können ein sinnliches Fest Feiern und unsere Frauenkörper lieben und ehren.
Wir können das, was unsere Frauen-Macht einschränkt, mit Nachdruck dem transformierenden Feuer übergeben.
Wir können mit unserer/m Gefährt/in die Heilige Hochzeit feiern.
Wir können tanzen und uns des Lebens freuen, einen Maibaum errichten und mit bunten Bändern schmücken.
Der Phantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.