1. August
Lammas / Lughnasad
Qualitäten: Gefühle, Fließen lassen
Göttin: die Göttin als Schnitterin, Demeter
Aufgaben: Erfolge benennen, anerkennen, wertschätzen
Das Rad des Lebens hat sich gedreht, nach dem alten keltischen Kalender beginnt am 1. August der Herbst. Der Sommer, die nach außen gerichtete rote Zeit, geht zu Ende. Hinter uns liegen heiße Tage und Nächte. Nun beginnt die blaue Zeit, in der wir unseren Blick wieder eher nach innen richten. Der Sommergott Lugh musste sterben und befindet sich bereits auf der Reise ins Totenreich.
Die Göttin wird zur Schnitterin. Vieles ist gewachsen, aber die Früchte sind noch nicht geerntet.
Auch wir schauen uns in unserem Leben um:
Weißt du noch, was du im Frühjahr gesät hast? Was war zu Brigid/Lichtmess ans Licht getreten? Wie ist deine Saat aufgegangen? Gab es genug Licht und Wärme? Hast du deinen Garten gepflegt und dich ausreichend um die Pflänzchen deines Geistes gekümmert? Sind deine Früchte zum Wachsen, Blühen und Reifen gekommen? Was erntest du jetzt?
Wir kommen zusammen und danken Demeter, der Kornmutter für ihre gaben und ihren Segen. Wir tragen rote, blaue oder bunte Kleidung und genießen ein letztes Mal die Fülle und die überbordende Freude des Sommers. Beim Tanz um das Feuer zeigen wir das, was wir in diesem Sommer erschaffen haben voller Stolz.
Beim Ritual der Kräuterweihe können wir Heilkräuter, Öle, Salben und Talismane im Kreis mit Energie aufladen und segnen, damit sie uns über den Winter helfen.
Die katholische Kirche hat auch dieses Fest in ihrem Sinne umgedeutet. Im August gibt es diverse Marienfeiertage (Maria Schnee, Maria Himmelfahrt). In den Kirchen Süddeutschland werden Kräuterbuschen geweiht.
Schnitterfest: Das Fest korrespondiert auch mit der abnehmenden Mondsichel, die ein Symbol für das Sichelmesser darstellt. Um zu ernten, muss die Göttin auswählen, abschneiden, töten.
Lammas ist das Fest der ersten Ernte. Wenn du in dieser Zeit in die Natur gehst, findet du Überfluss, wohin du schaust. Je nachdem, wo du wohnst, werden gerade Äpfel, Birnen, Pflaumen geerntet, das erste Getreide ist schon eingefahren und andere Sorten stehen fast reif auf den Feldern. Frisches Gemüse gibt es im eigenen Garten im Überfluss, so dass du mit dem Marmeladekochen, Einwecken, Trocknen und Haltbarmachen schwer beschäftigt bist. Du kannst im Wald Pilze sammeln und Brombeeren pflücken.
Die Bauern fahren bis tief in die Nacht mit Mähdreschern und Treckern, um die Ernte nach Hause zu bringen.
Denn so prall die Fülle auch ist: Sommergewitter, Stürme, Wolkenbrüche und Hagel können alles zunichte machen. Der Klimawandel sorgt für Extremwetter in dieser Jahreszeit.
Wenn du einen eigenen Garten hast, dann weißt du, dass nicht alles, was gewachsen ist, auch verwertbar ist. Du musst jeden Apfel prüfen, ob er faule Stellen oder Würmer hat, mancher Salat schießt aus, bevor du ihn ernten und essen kannst.
Als die Menschen noch mehr im Einklang mit der Natur lebten, war es üblich, die letzte Garbe auf dem Feld stehen zu lassen, als Dank und Opfer für die Göttin – und Geschenk an die Tiere.
Alle Göttinnen der Fülle und Erntegöttinnen:
Demeter (griechisch) ist die Große Mutter in ihrer dreifaltigen Gestalt:als Kore (Jugfrau), Demeter (Mutter) und Persephone (Gattin des Hades und Herrin über das Totenreich). Als Demeter ist sie die Kornmutter, ihr Kult bildete das Herstück der Eleusinischen Mysterien
Ceres (römisches Pendant der Demeter) ist ebenfalls die Personifikation der Mutter Erde. Von ihrem Namen leiten sich die Cerealien ab, die wir heute als Cornflakes oder Ähnliches verzehren.
Habondia (röm. Göttin des Überflusses)
Ops (vorrömischer Name für Ceres)
Sif ist in der nordischen Mythologie die Gattin des Donnergottes Thor. Mit ihm zeugt sie eine Tochter namens Thrud ‚Kraft‘. Als Loki ihr hinterlistig das schöne, goldglänzende Haar abschor, zwang ihn Thor, ihr einen neuen Haarschmuck aus Gold von kunstreichen Zwergen machen zu lassen, der wie Haar wachsen konnte. In der älteren Forschung wurden die goldenen Haare als Symbol des reifen Ährenfeldes gedeutet, dessen goldener Schmuck in der Glut des Spätsommers abgeschnitten, dann aber von unsichtbar wirkenden Erdkräften neu gewoben wird.
Caiva ist eine wenig bekannte keltische Göttin aus dem Gebiet der Treverer. Sie ist wahrscheinlich eine Muttergottheit, da an ihrem Heiligtum Matronenfiguren gefunden wurden.
Rosmerta ist der Name einer gallischen Muttergöttin.
Maria als Nachfolgerin der Großen Göttin (M. Himmelfahrt, Kräuterweih)
Lugh: Keltischer Gott, Sohn des Dagda ist einer der höchsten keltischen Götter. Er stammt von den beiden großen Urvölkern Irlands, den Fomorern und den Tuatha de Danaan, ab.