Quelle: Luisa / pixelio.de
Quelle: Luisa / pixelio.de

21. - 23. September

Mabon

Herbst-Tagundnachtgleiche

 

Qualitäten: Balance, Ausgewogenheit

 



Zur  Herbst-Tag-und-Nachtgleiche geht es darum, zwischen Licht und Dunkelheit die Balance zu finden. Wir feiern Erntedank und nehmen Abschied vom Sommer.


Mabon (der Name des Festes geht zurück auf Mabon, den walisischen Sohn der Muttergöttin Modron, der Erdmutter und Schutzherrin der "Anderswelt") ist ein Fest mit zwei verschiedenen Ausprägungen. Wir stehen am Scheidepunkt zwischen Sommer und Winter.  Tag und Nacht sind gleich lang und beide Seiten wollen gewürdigt werden. So danken wir dem abnehmenden Sonnenlicht für seine lebensspendenden Gaben - die Ernte. Wir verabschieden endgültig die Stärke des Sommergottes  Lugh, des Herrn des Lichtes und der Ernte in dem Wissen, dass er im nächsten Sommer wiederkommen wird.

Es ist die zweite Ernte des Jahres und eine besonders gute Zeit, um für dieses Jahr eine persönliche Bilanz zu ziehen. Welche unserer Wünsche, Projekte oder Themen sind bereits vollendet, welche sind ins Stocken geraten und von welchen wollen/ müssen wir uns ganz verabschieden?


Wir halten aber auch inne, um der nahenden Dunkelheit unseren Respekt zu erweisen und heißen wieder die Kraft der Weisen Alten, der Herrin des Todes und der Wandlung willkommen. Langsam bereiten wir uns auf den Winter vor: wir rücken enger mit der Familie oder Freunden zusammen, die Zeit der gemütlichen Abende mit Zeit zum Geschichtenerzählen und Kreativ-Sein beginnt.


Mabon bietet die letzte Gelegenheit, Geschäfte des Sommers zu erledigen, damit die dunkle Jahreszeit als Zeit der Reflektion und des Friedens verbracht werden kann.


Der Begriff Alban Elued (ein weiterer Name für das Fest) stammt aus dem Kymrischen und bedeutet "Licht über dem Wasser". Wir lassen die Küste hinter uns und stoßen in die endlose See. 


Mabon im Lebenszyklus der Frau

Der Herbst-Tag-und Nachtgleiche entspricht die Zeit des Übergangs von der roten, fruchtbaren Frau zur schwarzen Phase, der Weisen Alten. Jetzt ist der perfekte Termin für ein Übergangsritual wenn du aufhörst zu bluten, für das Willkommenheißen der Wechseljahre. Ja, richtig, Willkommen heißen! Wechseljahre müssen keine unangenehme, peinliche Angelegenheit sein. Beschwerden sind nicht göttingewollt. Es gibt zu dem Thema umfangreiche Literatur, Seminare und Workshops. All deine Kraft, die du bisher über dein Blut für deine Familie gegeben hast, bleibt nun bei dir. Das führt schon manchmal zu Hitzewallungen, aber die sind ein Zeichen deiner neuen Kraft und Energie und kein Übel, das du mit Medikamenten bekämpfen musst!! Feiern wir also zu Mabon die Frau im Wechsel!


Die Göttinnen zu Mabon 

Mabon liegt in der Mitte der Blauen Zeit. Dem Herbst entspricht im Jahreskreis das Element Wasser, es regieren die Gefühle. Daher passen zu Mabon alle Wassergöttinnen:

Tiamat, die Älteste, Herrin der tiefsten Tiefen, die Urschlange, Mari, alle Nixen und Undinen, Maat, agyptische Göttin der Ausgewogenheit

sowie die Ernte- und Fruchtbarkeitsgöttinnen, allen voran Demeter.


Das Jahreskreisfest im Vegetationsjahr

Mabon ist auch die „Zweite Ernte“, „Second Harvest“. Je nach Region, in der wir wohnen, sind die Felder nun mehr oder weniger abgeerntet. Die Herbstblumen stehen noch in voller Pracht, aber die Früchte sind schon gepflückt. Für unsere Vorfahren war die Ernte eine schweißtreibende Schwerstarbeit und auch heute noch arbeiten die Bauern in der Erntezeit rund um die Uhr, um alles trocken und gut in die Scheunen zu bringen. Ist die Arbeit geschafft, kommt die Zeit zum Feiern: überall gibt es Erntemärkte, Kunsthandwerker bieten ihre Werke an, Jahrmärkte laden zur Ausgelassenheit ein. Eine Zeit, um Gesellschaft zu pflegen und Freunde zu besuchen. Früher mussten die Menschen diese Zeit ganz intensiv nutzen: die schwere Arbeit war getan und das Wetter noch gut genug, um über Land zu fahren. Kam erst der Winter mit Dunkelheit, Eis und Schnee, wurde das Reisen beschwerlich.

Tauche einmal ein in die Zeit vor hundert oder auch tausend Jahren und versuche dir vorzustellen, welche Bedeutung die Erntezeit damals für die Menschen hatte. Ohne Kühltruhen, Supermärkte und Flugananas fühlte ich das sicher ganz anders an als heute. Wenn du einen eigenen Garten hast, wirst du die Freude und den Stolz über das selbst erzeugte Gemüse empfinden.